Neunzehnter Newsletter des Helfer-Stabs
Heute haben wir zwei schöne Geschichten aus dem Umkreis der freiwilligen Hilfe für euch: Eine tolle Spendenaktion und die Schilderungen einer ehrenamtlichen Helferin, die ihre Berufung zum Beruf gemacht hat.
Vorab ein kurzer, aber wichtiger Hinweis: Im letzten Newsletter, in dem es um das Netzwerktreffen ging (Newsletter #18), hat sich ein inhaltlicher Fehler eingeschlichen: Wir haben geschrieben, dass Leistungen, die von ehrenamtlichen Helfern erbracht werden, eingepreist und auf den 20 %-igen Eigenanteil angerechnet werden können. Das stimmt so leider nicht. Bei Leistungen ehrenamtlicher Helfer gilt dasselbe wie für eigene Arbeitsleistungen am Bau (sogenannte Eigenleistungen): Sie sind nicht förderfähig, zählen also überhaupt nicht zu den förderfähigen Gesamtkosten hinzu. Weder in die 80 %, die als Wiederaufbauhilfe ausgezahlt werden, noch in den Eigenanteil von 20 %. Eigenleistungen und Leistungen Ehrenamtlicher reduzieren lediglich den Arbeitsaufwand und dadurch die noch verbleibenden erstattungsfähigen Gesamtkosten. Dadurch reduziert sich dann zwar der ausgezahlte Förderbetrag, aber eben auch der selbst zu tragende Eigenanteil.
Spendenaktion: MOPED RODEO Balkanroute 2022
Markus Siber hat sich mit über 100 Biker-Freunden aus allen Ecken Europas zum Moped Rodeo 2022 zusammengetan und sich ein tolles Projekt für das Ahrtal überlegt: Er und seine Kumpel fahren von Lessach am Wörthersee in Österreich über 4 Länder und 3 Inseln an die Adriaküste und zurück und dokumentieren ihr Abenteuer täglich auf dem Instagram-Kanal @geliebtesahrtal. Auch der Facebook-Kanal seiner Frau Tanja Siber hält euch auf dem Laufenden. Dabei werben sie für Spenden, welche in Zusammenarbeit mit der Biologin Ranja Neumann in Projekte fließen, welche die Flora und Fauna des Ahrtals unterstützen. So können mit dem Geld Bäume und Blumen angepflanzt und Lebensräume für Tiere geschaffen werden. Auch die Pflege von Grünanlagen wird mit dem Geld subventioniert. Unterstützen kann man die Jungs und Mädels per Paypal oder Banküberweisung:
Banküberweisung: Markus Siber IBAN DE95 6045 0050 0003 0839 07
Wir finden die Idee klasse. Wir unterstützen Markus in seinem Vorhaben und freuen uns auf eindrucksvolle Bilder und Geschichten von seinen Reisen.
Vom ehrenamtlichen Einsatz zum Hauptberuf
Hier erzählt eine der vielen Helferinnen des Ahrtals ihre Geschichte und nennt euch Anlaufstellen, falls es euch wie ihr geht:
Als ehrenamtliches Mitglied beim DRK war man gleich von Beginn an (entschuldigt den Ausdruck) an der Front. Eine Kollegin des DRK beantwortete die Frage eines Reporters, wie es wohl wäre, mit: „Es ist wie Krieg, nur mit freundlichen Menschen“. Der Satz bleibt mir unvergessen.
Als Mitglied beim DRK wurden mir für die ehrenamtliche Tätigkeit 20 Arbeitstage eingeräumt, in denen ich unter vollen Gehaltsbezügen den Menschen im Ahrtal helfen konnte.
Doch was war danach? Wie sollte es weitergehen? Meine Hilfe wurde noch benötigt. Gut, gerne war ich bereit, meinen noch verbleibenden Jahresurlaub für die Hilfe zu investieren.
Inzwischen kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, mich wieder an den Schreibtisch im Büro zu setzen und meinem eigentlichen Job nachzugehen, denn der Gedanke, dass ich noch nie zuvor etwas Sinnvolleres gearbeitet habe, erfüllt mich maximal. Ist es meine Berufung, Menschen in Notsituationen zu helfen?
Welche beruflichen Möglichkeiten habe ich, den Menschen im Ahrtal weiter mit meiner Tätigkeit, vielleicht auch mit meinen Fähigkeiten zu helfen? Jetzt war es an der Zeit, den auf mich perfekt zugeschnittenen Job zu finden. Als gelernte Sekretärin, mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Gastronomie, als Sanitäterin, als Organisationstalent, welches inzwischen zu vielen NGOs, Behörden, Organisationen und Verbände Kontakte hat, mit all den Erfahrungen aus den vergangenen Monaten? Wo finde ich den passenden Job für mich? Für mich war es relativ einfach. Ich hatte inzwischen die Verantwortung für den Sachbereich S4 – Versorgung – beim Helfer-Stab. Da diese Arbeit sehr vielseitig ist, mir die Flexibilität sehr entgegenkommt, für mich die dankbaren Blicke der Menschen so viel bedeuten und ich endlich mit fast 50 Jahren das Gefühl habe, nicht nur einem Beruf, sondern einer Berufung nachzugehen. Deshalb bin ich glücklich, dass ich die Chance hatte, aus der ehrenamtlichen Hilfe in den Job, der mir Spaß macht, überzugehen. Und ehrenamtlich beim DRK kann ich auch weiter tätig sein. Nur wieder zurück in die andere Berufswelt hätte ich nicht gewollt.
Spielst auch Du mit dem Gedanken, dass den Menschen in solchen Ausnahmesituationen zu helfen, genau Dein Ding sein könnte? Dann schau mal auf die Webseiten z. B. der einzelnen Wohlfahrtsverbände, DRK, Malteser, Johanniter, Caritas, ASB, THW, Feuerwehr, dem BBK oder auch den vielen neugegründeten gemeinnützigen Hilfsorganisationen wie der Helfer-Stab gGmbH, der DZN Hilfsorganisation uvm. Das, was wir alle leisten, kann nur in gewissem Maße durch das Ehrenamt bewältigt werden und wenn man Helfen zum Hauptberuf machen möchte, ist das heutzutage lobenswert und ganz sicher keine Schande.
Im Nachgang habe ich Euch mal ein paar Links zusammengestellt, welche Euch direkt auf die Jobbörsen der einiger Organisationen bringen. Macht mit und werdet ein Teil der hauptberuflichen Hilfe, die im Ahrtal oder auch im Erftgebiet benötigt wird. Sie alle suchen – ehrenamtlich oder hauptberuflich – Unterstützung!
Stellenbörse - DRK KV Ahrweiler e.V.
Mitmachen & Lernen | Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar | Johanniter
Stellenangebote bei den Maltesern
Stellenangebote vom ASB Rheinland-Pfalz
Karriere - AWO Rheinland (awo-rheinland.de)
Stellenanzeigen - BBK (bund.de)
Und was macht der Helfer-Stab?
Änderungen bei den Infopoints
Derzeit ziehen immer mehr InfoPoints aus ihren Containern aus und in feste Gebäude ein. Hier sind die InfoPoints, deren Standorte sich in den vergangenen Wochen geändert haben:
Der Infopoint in Heimersheim ist in die Bachstraße 18 in das Büro des ASB umgezogen.
Die beiden Infopoints in Ahrweiler, die vormals am Bahnhof (Landrat-Joachim-Weiler-Platz) und am Marktplatz (Container am Brunnen) standen, wurden zusammengelegt und sind umgezogen in das Verlagshaus Linus Wittich, Wilhelmstr. 17, 53474 Ahrweiler.
Der Infopoint in Dernau wurde geschlossen. Laufende Anträge werden im Infopoint in Rech weiterbearbeitet.
Auch der Infopoint in Altenburg wurde geschlossen. Laufende Anträge werden im Infopoint in Altenahr weiterbearbeitet.
Die Öffnungszeiten, Telefonnummern und E-Mailadressen sowie die Adressen der anderen Infopoints findet ihr immer aktuell auf unserer Website: www.helfer-stab.de/infopoints.
Spam in WhatsApp-Gruppen
Sicher kennt ihr die WhatsApp-Gruppen, die auch auf unserer Website www.helfer-stab.de/netzwerk gelistet sind. In diesen Gruppen kam es in den letzten Wochen leider vermehrt zu Spam durch Spam-Bots. Das tut uns sehr leid.
Zu diesen WhatsApp-Gruppen ist zu sagen: Wir als Helfer-Stab sind nicht Betreiber dieser Gruppen. Es handelt sind dabei um private Gruppen von Freiwilligen, die sich über die Zeit für die Hilfe im Ahrtal gebildet haben und die wir dort nur verlinken. Wir haben keinen Einfluss darauf, was in diesen Gruppen veröffentlicht wird. Die Admins sind ganz normale private freiwillige Helfer.
Auf unserer Website haben wir auch nur einen Bruchteil der WhatsApp-/Telegramm-Gruppen aufgelistet, die es gibt. Falls Ihr eine Gruppe kennt, von der ihr denkt, dass es sinnvoll wäre, diese zu bewerben und dass mehr Menschen auf diese Hilfe zugreifen können, schriebt uns gerne, dann können wir sie auf der Seite verlinken.
Was wir von unserer Seite gegen den Missbrauch tun konnten – nämlich: es diesen Spam-Bots schwieriger zu machen, über unsere Website in diese Gruppen zu kommen – hat unserer IT-Abteilung im Hintergrund unserer Website veranlasst. Hoffen wir, dass es jetzt bald besser wird!
Neues zur Aufsuchenden Hilfe
Auch das Projekt Aufsuchende Hilfe macht Fortschritte. Bisher wurden die Bewohner der Ortschaften Kreuzberg, Altenahr, Altenburg, Reimerzhofen, Heppingen, Ahrbrück, Insul, Liers, Obliers, Schuld und Rech vom Team der aufsuchenden Hilfe besucht. Aktuell ist das Team in Bad Neuenahr und seit diesem Dienstag ist das Team auch in Heimersheim unterwegs.
Menschen, welche wir nicht angetroffen haben oder die (noch) Fragen und Anregungen haben, können sich gerne per Mail an aufsuchende-hilfe@helfer-stab.de an uns wenden.
Wie ihr seht, geht es voran. Allerdings suchen wir auch nach wie vor nach weiteren Mitarbeitern, die uns bei dieser Arbeit unterstützen möchten. Alle Informationen dazu findet ihr auf unserer Website: www.helfer-stab.de/jobs. Vielleicht ist ja für den ein oder anderen das Passende dabei?
Möchtest du mit deiner Ahrtal-Helfergruppe auch in unserem Newsletter vorkommen? Schreibe uns, an was ihr gerade arbeitet.
Bis zum nächsten Newsletter alles Gute wünscht euch
Das Team des Helfer-Stabs